- Claude
- Claude[kloːd],1) Albert, belgischer Biochemiker, * Longlier (heute zu Neufchâteau) 23. 8. 1899, ✝ Brüssel 22. 5. 1983; war nach Tätigkeit am Kaiser-Wilhelm-Institut in Berlin und am Rockefeller-Institut in New York seit 1949 Professor in Brüssel (Leiter des Jules-Bordet-Institutes für Krebsforschung an der Freien Universität); entwickelte neue Präparationstechniken (Ultramikrotomie und fraktionierte Zentrifugierung von Geweben), die bei der elektronenmikroskopischen Untersuchung von Leberzellen und Fibroblastenkulturen zur Entdeckung der Mitochondrien führten. 1974 erhielt er mit C. de Duve und G. E. Palade den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.2) Georges, französischer Chemiker und Physiker, * Paris 24. 9. 1870, ✝ ebenda 23. 5. 1960; entdeckte 1896, dass Acetylen in Aceton löslich ist und in gelöster Form gefahrlos transportier- und verwendbar ist; entwickelte ein Verfahren zur Luftverflüssigung (1902) und zur Ammoniaksynthese (1917, Ammoniak); außerdem schlug er 1910 die Verwendung von Neonlampen zur Beleuchtung vor und baute nach dem Ersten Weltkrieg vor der Küste von Kuba das erste Meereswärmekraftwerk.3) Jean, französischer reformierter Theologe, * La Sauvetat-du-Dropt (bei Bergerac) 1619, ✝ Den Haag 13. 1. 1687; bedeutendster Theologe der hugenottischen Kirche im 17. Jahrhundert Unter seinem Einfluss lehnte die Provinzialsynode in Nîmes 1661 das staatliche Vereinigungsprojekt mit der katholischen Kirche ab. Claude verteidigte das kalvinistische Bekenntnis gegenüber den Jansenisten und der katholischen Kirche. Nach der Aufhebung des Edikts von Nantes 1685 zog er sich nach Den Haag zurück.
Universal-Lexikon. 2012.